Existiert Ewiges Leben für jemanden, der nicht an Auferstehung und Jenseits glaubt? Allerdings, wir leben im Gedächtnis der Nachwelt noch ein Stück weit fort. Doch nur in den Köpfen derer, die uns gekannt haben? Genau das müssen wir annehmen: Ja, wir leben nur so lange fort, wie die Erinnerung an uns bewahrt wird! Oder so lange sie in Erzählungen weitergegeben wird. Oder die Speicherorte gepflegt werden. Also liegt es an uns selbst, uns durch unser Werk Ewiges Leben zu gewähren.
Genug gelebt und erlebt! Für das Ewige Leben aber braucht es den Mut, die Kraft und die Entschlossenheit, die Erinnerung zu gestalten. Soll die Gestaltung jedoch für alle den Wert als Ewiges Leben erhalten, benötigt sie die Qualität von Kunst und Wissenschaft.
Wenn Seele und Bewusstsein mit dem Körper sterben, dann stellen wir uns die Frage: Können unsere Gedanken und Erinnerungen über unseren körperlichen Tod hinweg bestehen bleiben? Das geschieht nur dann, wenn wir sie mit einem dauerhaften Zeichensystem und Speichermedium festhalten. Aus dieser Idee ist die Edition Ewiges Leben hervorgegangen, indem sie von der Erinnerung an das gespeicherte Erlebte, Erlesene und Erforschte ausgeht. Und daran schließt sich der Auftrag zur Gestaltung, es zu Erfundenem zu transformieren. Damit erreiche ich ein gewisses Maß an allgemeiner Gültigkeit.
Das Programm der Zwanzig Bücher in der Edition Ewiges Leben zielt also auf die Bewahrung der Erinnerung ab. Dazu bedient es sich der Form der Erzählung von Erlebtem, Erforschtem, Erlesenem im Format des Buchs. Somit bedeutet es die konkrete Umsetzung des Prinzips Ewiges Leben! Allerdings geschieht dies jenseits von Verlagsstrukturen und literarischer Betriebsamkeit. Die Zahl zwanzig hingegen stellt eine insgeheime Referenz an Robert Musil dar.





















